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Bericht zur Diakonieanimation 2023

Diakonie, als Dienst am Nächsten übersetzt, will Begegnungen fördern und Netzwerke stärken. Bei der Animation geht es zusätzlich darum freiwillige Initiativen zu fördern und zu unterstützen.

Ein neues Format waren die Gespräche am Runden Tisch“ in Mosnang, Bütschwil, Ganterschwil und Lütisburg. In Restaurants wurden alle Interessierten zu niederschwelligen Treffen und Gesprächsrunden eingeladen.

Die Angebote wurden unterschiedlich stark genutzt. Es fanden angeregte Gesprächsrunden statt, welche sich inhaltlich an den Bedürfnissen der Teilnehmenden orientierten. Diese Initiative wurde unter dem Namen Sorgende Gemeinschaft gestellt und soll zusätzlich mit einer Veranstaltung für Interessierte auch im Folgejahr eine Weiterentwicklung erfahren.

Ein traditionelles und längjähriges Angebot bilden die Ganterschwilerbesuche im Seniorenzentrum Solino, Eine treue Gruppe von Begleiterinnen und Begleitern verbringt jeweils gemeinsam mit den ehemaligen Ganterschwiler Bewohnendenden einen kurzweiligen Nachmittag mit Gesprächen, Musik und Kaffee und Kuchen. Diese wird von den Besuchten und ihren Angehörigen geschätzt. Gibt es doch zum Ausdruck, dass Begegnungen mit Menschen in unterschiedlichem Lebensabschnitten ein gegenseitiges Geschenk darstellen.

Die jährliche Rosenverkaufsaktion während der Fastenzeit hilft den ökumenischen Hilfswerken ihre Projekte zu unterstützen und die Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass wir in einem reichen Land leben, wo ein grosser Teil der Bevölkerung in gesicherten Verhältnissen lebt.

So gäbe es noch viele Aktionen, wie z.B. das jährliche Sternsingerprojekt, welches mit den Kindern den Segen zu den Meschen trägt und dabei ebenfalls soziale Projekte unterstützt.

Ein eher experimentelles und umfangreiches Projekt startete mit dem B-Mobil.

Mit dem Unterwegssein des Mobils und aktivem Zugehen auf Menschen, leistete ein kleines Team einen Beitrag gegen Isolation und Vereinsamung. Dorfzusammenhalte und Nachbarschaften sollen vermehrt gepflegt werden. Kirche soll auf die Menschen zugehen, Gemeinschaft fördern und in die Gesellschaft hineinwirken.

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Seit März 2023 ist das Begegnungsmobil (B-Mobil) einsatzbereit. Mit einem Vorstellungsapéro bei den involvierten Organisationen und Trägerschaften wurde der offizielle Start gefeiert. Vorgängig hat sich ein Projektteam bestehend aus 6 Personen in mehreren Sitzungen auf die praktische Umsetzung des Projektes vorbereitet.

Für das kleine Elektromobil konnte ein Garagenplatz bei der Evang. Kirchgemeinde in Ganterschwil gemietet werden, wo der Strom von der Photovoltaikanlage auf dem Kirchgemeindehaus bezogen wird.

Das B-Mobil kam bei 18 Anlässen oder eigens dafür initiierten Events zum Einsatz. Die Erfahrungen waren sehr vielseitig und aufschlussreich.

Z.B. war das B-Mobil einmal im Monat am Mosnanger Wochenmarkt der Landfrauen im Einsatz. Es kam zu interessanten Gesprächen zwischen Marktbesucherinnen, Landfrauen und dem B-Mobilteam. Ein Kontakt, der so in dieser Konstellation von Personengruppen sonst nicht zu Stande gekommen wäre. Dies stellt sich im Laufe des Projekts als Anliegen heraus: In Kontakt kommen mit Menschen ausserhalb des eigenen Bekanntenkreises, wo man ähnlich denkt und sich oft auch gemeinsame Sache macht, ist eine Horizonterweiterung und Bereicherung. Das Kennenlernen von unterschiedlichen Lebensrealitäten kann das gegenseitige Verständnis für die Verschiedenheit wecken, der Polarisierung von Meinungsbildungen entgegenwirken und das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft fördern.

So kam das B-Mobil auch anschliessend an ein Konzert in der Kirche Mosnang zum Einsatz. Ukrainerinnen haben eine Gemüsesuppe nach original ukrainischem Rezept gekocht und den Konzertbesuchenden ausgeschenkt. Dieser Einsatz wurde sehr geschätzt und die Gäste sind noch längere Zeit an den Tischen

An einem Mittwochnachmittag hat das B-Mobil Halt auf dem Kinderspielplatz in Bütschwil gemacht. Bestückt mit einer Spielkiste aus der Ludothek waren zwei Begleitpersonen mit den anwesenden Kindern am Spielen. Ein kleiner, aber feiner Anlass, bei dem vor allem Kinder mit Migrationshintergrund die zeitliche Zuwendung genossen haben. Die Politische Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil hat das B-Mobil beim Neuzuzügerapéro eingesetzt und die Evang.ref.Kirchgemeinde war am Dorffest mit einer von Jugendlichen betriebenen Cocktailbar vertreten.

Mit dem ersten Einsatzjahr ist die Hälfte der Projektphase erreicht. Die Erfahrungen im Jahr 2024, wo nebst den der involvierten Trägerschaft auch Vereine und Organisationen das B-Mobil günstig ausleihen können, wird über die Zukunft des B-Mobils entscheiden.

Bis dahin werden hoffentlich noch viele Menschen sich zu Begegnung und Kontakt am B-Mobil treffen, wertvolle Zeit miteinander verbringen und sich vernetzen können.

Das Projektteam bedankt sich bei den Politischen Gemeinden Mosnang und Bütschwil-Ganterschwil, der Evang. Ref- und Katholischen Kirchgemeinden des Unteren Toggenburg für das Vertrauen und die finanzielle Unterstützung. Dank den grosszügigen Startbeiträgen der Stiftung Fondia und der Caritas St.Gallen, welche diese ungewöhnliche Idee unterstützt haben, konnte das Projekt B-Mobil ins Leben gerufen werden.

Sylvia Suter, Diakonieanimation